Nach den langanhaltenden Starkregenfällen im August 2021 hatte verunreinigtes Quellwasser dazu geführt, dass verschmutztes und mikrobiologisch verunreinigtes Rohwasser in unser Wassernetz gelangt ist und zur Verkeimung unseres Trinkwassers geführt hat.

Um dies zukünftig zu vermeiden, hat der Wasserbeschaffungsverband gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Rosenheim ein zweistufiges Hygienekonzept entwickelt, bei dem eine Ultrafiltrationsanlage in Verbindung mit der bereits bestehenden UV-Anlage ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit der Bürger bei der Trinkwasserversorgung gewährleisten soll.

Nach dreimonatiger Planungsphase und rund sechsmonatiger Realisierungsphase (Projektierung, Produktion, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme) wurde am 21.10.2022 die Ultrafiltrationsanlage bei einer kleinen Einweihungsfeier in Betrieb genommen.

Bei der Feier mit den Bürgermeistern aus Brannenburg, Raubling und Flintsbach, Vertretern des Wasserwirtschafts- und Gesundheitsamts sowie Vertretern der Gemeinden und Wasserversorger bedankte sich Vorstand Rüdiger Langanke bei allen Beteiligten für die gute und enge Zusammenarbeit und würdigte die überaus erfolgreiche 15-jährige Kooperation im gemeinsamen Störungsdienst.

An den Gesamtkosten der Anlage von rund 130.000 EUR beteiligen sich die Gemeinden Raubling und Flintsbach im Verhältnis ihres Wasserbezugs aus den Quellen.

Foto: Karin Sönmez. Bei der Einweihung der Ultrafiltrationsanlage, Wassermeister Martin Antretter, Stefan Lederwascher, Bürgermeister von Flintsbach, Rüdiger Langanke, erster Vorstand des WBV und Olaf Kalsperger, Bürgermeister von Raubling.

Nach coronabedingter zweijähriger Zwangspause fand am 16.03.2022 in der Wendelsteinhalle die diesjährige Verbandsversammlung des WBV unter der Leitung des neuen Verbandsvorstehers Rüdiger Langanke statt. Rüdiger Langanke begrüßte die anwesenden Mitglieder, den Vorstand des WBV sowie die ersten Bürgermeister Olaf Kalsperger, Gemeinde Raubling und Stefan Lederwascher, Gemeinde Flintsbach sowie Helmut Sachse, dritter Bürgermeister der Gemeinde Brannenburg.

Im Anschluss gab Rüdiger Langanke einen kurzen Abriss zu den in den letzten drei Jahren, erfolgten organisatorischen Änderungen und Neuerungen beim WBV.

Wassermeister Martin Antretter berichtete über die baulichen und technischen Maßnahmen der letzten Jahre. Für das Wasserwerk Raubling berichtete Maria Fuchs über die enge Zusammenarbeit im gemeinsamen Störungsdienst der Wasserversorger Brannenburg, Raubling und Degerndorf sowie über den gemeinsamen Zählereinkauf und lobte die stets kollegiale Zusammenarbeit der Wassermeister und der Verantwortlichen.

Nach der Vorstellung der drei letzten Prüfberichte der Jahresrechnungen 2019 – 2021 durch Martin Gundermann, Steuerbüro Gundermann, Brannenburg, beantragte Helmut Sachse die Entlastung des Gesamtvorstands für die Jahre 2019 – 2021. Die stimmberechtigten Mitglieder beschlossen jeweils einstimmig die Entlastung des Gesamtvorstands für jedes einzelne Haushaltsjahr.

Bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2022 wurde auch die Kreditaufnahme zur Finanzierung der Investition einer Ultrafiltrationsanlage zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung mit dem Quellwasser aus dem Förchenbachtal vorgestellt. Sowohl der Haushaltsplan 2022 als auch die Finanzierung der „Ultrafiltrationsanlage“ wurden von den Mitgliedern einstimmig verabschiedet.

Der vorgeschlagenen Wasserpreiserhöhung von 0,95 EUR auf 1,00 EUR netto ab dem 01.01.2023 wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt. Bei einem jährlichen Trinkwasserverbrauch von 50 m³ pro Kopf entspricht die Preiserhöhung jährlichen Mehrkosten von 2,50 EUR netto.

Zum Abschluss der Verbandsversammlung bedankte sich der Verbandsvorstand bei den Landwirten, die im Einzugsgebiet des Trinkwassers und in den ausgewiesenen Wasserschutzzonen durch ihre umsichtige Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen einen großen Beitrag zur hohen Qualität des „Degerndorfer Wassers" leisten.